Empörung und Bestürzung spricht aus Kommentaren und Stellungnahmen nach den massivsten Hakenkreuzschmierereien in Bochum seit vielen Jahren.
Jeweils mit roter Farbe wurden Hakenkreuze und SS-Runen an die Gedenkstätte für die Synagoge in der Innenstadt und den Gedenkstein für Kriegsopfer und ermordete Juden auf dem Hauptfriedhof geschrieben. Mit silbergrauer Sprühfarbe schändeten die unbekannten Täter den jüdischen Friedhof an der Bochumer Straße in Wattenscheid.
Die Abteilung Staatsschutz der Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen Volksverhetzung und des Zeigens verfassungswidriger Organisationen (StGB 86a) aufgenommen. Leo Heitfeld, Leiter des Staatsschutzes: „Wir haben im Raum Bochum eine Szene von zehn bis 20 Rechtsextremen, die wir ganz genau beobachten.“ Meist handele es sich um Jugendliche, wobei die Namen durchaus wechseln könnten.
Zur Zeit wertet die Kripo die Spuren aus. Die Schmierereien und Beschädigungen seien vermutlich in der Zeit zwischen Freitagabend und Samstagmorgen verübt worden. Wer im Umfeld der Friedhöfe Freigrafendamm (Immanuel-Kant-Straße), Jüdischer Friedhof Wattenscheid, (Bochumer Straße) oder der Gedenkstätte (Huestraße) zur fraglichen Zeit Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich an die Polizei, s 0234/909-3221, zu wenden.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel zeigte sich betroffen über die Friedhofsschändungen. „Bei diesen Taten handelt es sich um feige und abscheuliche Taten. Ich kann nur hoffen, dass die Täter bald gefasst werden.“
Er hält es vor diesem Hintergrund für dringend notwendig, dass mehr Mittel in die Bekämpfung des Rechtsextremismus und Antisemitismus zur Verfügung gestellt werden. Viele dieser Delikte würden nicht aufgeklärt und Motive und Zusammenhänge blieben somit im Dunklen. Der Friedhof liege unweit der Pestalozzi-Realschule. In der vergangenen Woche kehrten Schüler von einem Austausch in Israel zurück. Solche Angebote müssten gefördert werden.
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