Stippvisite im Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW: Serdar Yüksel führt Gespräche im Nordirak

Letzte Woche nutzte der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel die sitzungsfreie Zeit für eine Reise in die autonome Region Kurdistan, um dort unter anderem das Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW zu besuchen. Trotz der insbesondere wegen der Wahlen und Anschläge in der Türkei angespannten, (sicherheits-) politischen Situation bereiste Yüksel gemeinsam mit Mitgliedern der Caritas Flüchtlingshilfe Essen e.V. die Region, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.

Das Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW ist in der Nähe der Stadt Sheikhan in der Region Dohuk gebaut und besteht aus derzeit bereits aus 62 Containern. Die Flüchtlinge, die innerhalb der nächsten Tage dort einziehen, sind bereits registriert und das Camp hat einen Direktor. In jedem Wohncontainer von ca. 30 m² mit Bad und Küche finden zwei Familien ein neues Zuhause. Das Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW ist an ein größeres Camp mit dem Namen Mam Rashan angegliedert. Dort stehen bereits 320 Container von der International Organisation of Migration (IOM) sowie 70 Container der irakischen Zentralregierung in Bagdad.

Neben den Wohncontainern wird mit Hilfe der Initiative Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW auch eine Bäckerei errichtet. Hier können täglich bis zu 10.000 Brote gebacken werden und einigen Flüchtlingen wird eine Beschäftigungsmöglichkeit geboten. Darüber hinaus plant die GIZ gemeinsam mit der Initiative „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW“ eine Schule und eine Krankenstation, um medizinische Versorgung und Bildung vor Ort sicherzustellen.

In weiteren Gesprächen mit Vertretern aus der Politik sowie dem Gouverneur informierte Serdar Yüksel sich über die innenpolitische Lage und die allgemeine Flüchtlingssituation in der autonomen Region Kurdistan. Beim Treffen mit dem deutschen Generalkonsul wurde besonders deutlich, dass die Menschen vor Ort, Flüchtlinge und Einheimische, eine Perspektive brauchen, denn vor allem die jungen Menschen verlassen mehr und mehr die Region.

„Unser Projekt wird dringend benötigt, das haben der Besuch des Camps aber auch die zahlreichen Gespräche mit Menschen in der Region erneut deutlich gezeigt“, berichtet Serdar Yüksel. „Langfristig reichen diese Nothilfemaßnahmen jedoch nicht aus. Die internationale Staatengemeinschaft muss dringend weitere Hilfen für die Region schicken, damit die Menschen dort eine ernsthafte Perspektive haben und eine Alternative zur oft lebensgefährlichen Flucht.“

Die Initiative „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ hat der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel Anfang Dezember 2014 gemeinsam mit der Caritas-Flüchtlingshilfe Essen e.V. ins Leben gerufen. Unter der Schirmherrschaft von Karola Geiß-Netthöfel, Klaus Engel und Fritz Pleitgen wendet sich die Initiative an Städte, Unternehmen und Privatleute im Ruhrgebiet, um Spenden für ein Flüchtlingsdorf im Nordirak zu sammeln. Das Projekt ist so erfolgreich, dass es mittlerweile auf das Bundesland Nordrhein Westfalen ausgeweitet wurde.

Da derzeit keine Ende des gewaltsamen Konflikts in der Region absehbar ist und die geflohenen Familien auch mittel- bis langfristig nicht in ihre Heimatdörfer zurückkehren können, laufen darüber hinaus derzeit auch Gespräche mit weiteren Hilfsorganisationen über die Stärkung der Infrastruktur des Camps.

Wenn auch Sie die Initiative unterstützen wollen, richten Sie bitte Ihre Spende für das „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ an:

Kontoverbindung der Initiative Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet/NRW

Caritasverband für das Bistum Essen e. V.
Bank im Bistum Essen
Kontonummer: 14400
Bankleitzahl: 36060295
IBAN: DE75 3606 0295 0000 0144 00
Stichwort: „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“