„Europa ist aus Kohle und Stahl gemacht“, sagt Serdar Yüksel, der am 12.September am gemeinsamen Festakt der Landtage von Nordrhein-Westfalen und des Saarlandes teilgenommen hat. „Die Montanunion war der wichtigste Motor für den europäischen Einigungsprozess. Kohle und Stahl haben kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Staaten miteinander verbunden, die sich nur wenige Jahre zuvor im Krieg gegenüberstanden.“
Der Bergbau an Rhein, Ruhr und Saar prägte wie keine andere Wirtschaftssparte die Regionen. In den Zechen leisteten täglich hunderttausende Kumpel Schwerstarbeit. Der Kohleabbau und die Stahlverarbeitung prägten das soziale Miteinander und den Alltag der Menschen.
„Das soziale Erbe bleibt, auch wenn die Kohle geht“, betont Yüksel. „Das Miteinander der Kumpel, die Gastarbeiter, die aus allen Richtungen ins Ruhrgebiet und an die Saar gekommen sind, Bergmannsvereine und Gewerkschaftsgruppen – all das sind und bleiben Grundpfeiler unserer regionalen Identität und unserer Kultur. Die Bergleute konnten sich aufeinander verlassen und haben füreinander Verantwortung übernommen. Es bleiben ihre Werte, auf die wir stolz sein können und die wir bewahren müssen.“
Das Bild entstand, als Serdar Yüksel gemeinsam mit der SPD-Landtagsfraktion das Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop besuchte, das Bergwerk, das als letztes seinen Betrieb einstellte und das Ende der Kohle markiert. Schon bei seinem Besuch dachte Yüksel über die Zeit nach dem Bergbau nach, genau wie heute im Rahmen des Festaktes: „Wandel bedeutet Verantwortung. Verantwortung für das Erbe, das die Kohle hinterlässt und für unsere Geschichte. Ebenso Verantwortung für die kommenden Generationen und die Zukunft der Region. Als Politiker sind wir gefragt, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und Wandel aktiv mitzugestalten. Das Ende des Bergbaus muss gleichzeitig ein Anfang sein. Für neue Ideen, neue Potentiale und neue Wege.“