Alleinerziehende unterstützen – flexiblere Betreuungszeiten anbieten

Das Armutsrisiko für Alleinerziehende wächst seit Jahren, besonders für Mütter. Für sie ist es schwer, Kindererziehung und Beruf unter einen Hut zu bringen. Das Modellprojekt „Sonne, Mond und Sterne“ aus Essen zeigt, wie ergänzende Kinderbetreuung Alleinerziehenden und ihren Kindern hilft der Armutsspirale zu entkommen. Die SPD-Landtagsabgeordneten Serdar Yüksel, Carina Gödecke und Prof. Dr. Karsten Rudolph möchten das Konzept aufgreifen und ausdehnen.

Auch in Bochum haben betroffene Alleinerziehende einen Brandbrief geschrieben. Ziel ist es, Kinderbetreuung auch zu Randzeiten anzubieten, denn viele Kinderbetreuungsangebote decken nur die Zeiten von 8-16:30 Uhr ab. So bleiben große Betreuungslücken, die Alleinerziehenden im Schichtdienst oder im Einzelhandel vor riesige Hürden stellen.

Die SPD im Landtag hat das Thema aufgegriffen und im Familienausschuss zusätzliche 5 Millionen Euro beantragt, um weitere Betreuungsangebote schaffen zu können: „Etwa 40 Prozent der Alleinerziehenden in Nordrhein-Westfalen sind auf staatliche Hilfe angewiesen – und das, obwohl viele gerne arbeiten würden. Mit dem Geld könnten in allen Städten und Kreisen, die Brandbriefe erhalten haben, endlich Angebote geschaffen werden“, erklären die SPD-Abgeordneten.

Im Essener Projekt arbeiten die Betreuungspersonen bisher ehrenamtlich mit einer Aufwandsentschädigung. Die SPD will jetzt andere Modelle mit qualifizierteren Betreuungspersonen und einem festen Vergütungssystemen erproben. Mittelfristig soll die Randzeitenbetreuung gesetzlich verankert werden: „Kinder sollen eine Freude sein und kein Armutsrisiko. Der Staat muss Alleinerziehende daher besonders unterstützen, damit sie Arbeit und Erziehung vereinbaren können“, fordern die Bochumer SPD-Abgeordneten. Yüksel, Gödecke und Rudolph sind sich sicher: „Davon profitiert die gesamte Gesellschaft: Mütter werden unabhängiger, Kinder erleiden keine Armut und der Wirtschaft fehlen weniger Fachkräfte“.

 

Eine Übersicht über die Brandbriefe in NRW findet sich hier:

https://weact.campact.de/efforts/arbeit-statt-armut