Die SPD im Landtag von Nordrhein-Westfalen will Anwohnerinnen und
Anwohner von den Straßenausbaubeiträgen entlasten. Allein in Bochum
betrugen diese Beiträge im Jahr 2017 über eine Millionen Euro. Im
nordrhein-westfälischen Landtag kamen dazu heute Expertinnen und
Experten zu Wort.
„Die Anhörung hat uns gezeigt, dass beim Thema Straßenausbaubeiträge
gehandelt werden muss. Die Hängepartie der Landesregierung ist den
Bürgerinnen und Bürgern in NRW und auch den Städten nicht länger
zuzumuten“ kommentieren die Bochumer SPD-Landtagsabgeordneten
Carina Gödecke, Serdar Yüksel und Prof. Dr. Karsten Rudolph die
Anhörung.
In der Anhörung haben eine Vertreterin einer Bürgerinitiative und ein
Bürgermeister eindrücklich geschildert, welche erheblichen Probleme die
Erhebung der Straßenausbaubeiträge bei betroffenen Anliegern
verursacht:
„Es ist klar geworden, dass Anwohnerinnen und Anwohner durch
Straßenausbaubeiträge oft erheblich belastet werden, weil ihre
finanziellen Situationen keine Rolle spielen. Das ist ungerecht und
unsozial. Außerdem ist die Erhebung der Beiträge für die Städte ein
erheblicher bürokratischer Aufwand. Unser Gesetzentwurf wäre gerechter
und würde die Stadtverwaltungen entlasten. Er wäre ein wirklicher Beitrag
zur von Schwarz-Gelb nur versprochenen Bürokratie-Entfesselung“, so
die Bochumer Landtagsabgeordneten.
Alle Experten, auch die von CDU und FDP benannten Sachverständigen,
haben sich für eine einheitliche Regelung im Land ausgesprochen.
„Die Idee von Schwarz-Gelb ist: Die Kommunen entscheiden selbst, ob
Straßenausbaubeiträge erhoben werden oder nicht. Das führt zu einem
Flickenteppich im Land, weil nur finanzstarke Kommunen sich leisten
können, auf die Beiträge zu verzichten“, kritisieren Gödecke, Yüksel und
Rudolph die Haltung von CDU und FDP.
Der Anhörung folgten hunderte Menschen, die extra nach Düsseldorf
gereist waren. Neben dem großen Interesse an der heutigen Anhörung
hat der Bund der Steuerzahler bereits über 460.000 Unterschriften für die
Abschaffung der Beiträge gesammelt, allein 8.800 davon aus Bochum.
„Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch. Die Landesregierung sollte zügig
aus der Schmollecke kommen und endlich die Interessen der Betroffenen
ernst nehmen.“ so die drei SPD-Abgeordneten.