Der 11. Jugendlandtag – Der Erfahrungsbericht von Felix Zimmermann

Im Zeitraum vom 28.10. bis 30.10.2021 fand der 11. Jugendlandtag in Düsseldorf statt. Dabei handelt es sich um ein Planspiel des Landtages Nordrhein Westfalens, für den jede*r Abgeordnete*r eine*n Jugendlichen aus seinem Wahlkreis in dem Alter zwischen 16 und 20 Jahren nominiert. In insgesamt drei Tagen lernen die Teilnehmenden dabei parlamentarische Abläufe und den Arbeitsalltag der Abgeordneten hautnah kennen. Die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmenden ist durch den Landtag NRW, in welchem ebenfalls das Planspiel stattfindet, organisiert und finanziert.

 

Mir persönlich haben diese Tage sehr viel Spaß gemacht, ich empfand sie als sehr aufschlussreich und habe vor allem Einiges aus dieser Zeit mitgenommen. Besonders gut hat mir gefallen, so viele verschiedene, freundliche, diverse und politisch interessierte und engagierte Persönlichkeiten kennenzulernen und mich mit Ihnen zu den unterschiedlichsten Themen auszutauschen.

Überaus beeindruckend in dieser Zeit waren für mich die genau geregelten Abläufe im Parlament und jeder einzelnen Sitzung von Ausschüssen und der Fraktion, aber vor allem, die von oben bis unten vollen Terminkalender von Abgeordneten und habe daher umso größeren Respekt vor denjenigen, die sich täglich in diesem großen Umfang ihrer Berufung im Dienste unserer Demokratie widmen.

Mitgenommen habe ich auch, dass man, egal ob in der Fraktion oder im Parlament (natürlich unter Ausschluss der AfD), auch politische Positionen und die zwischenmenschliche Ebene voneinander differenzieren und nette Konversationen führen kann. Und trotzdem standen politische Inhalte im entscheidenden Moment im Vordergrund, sodass sich die SPD-, FDP- und Grüne-Jugendlandtagsfraktionen beispielsweise bei der Aktuellen Stunde zum Versammlungsgesetz der schwarz-gelben Landesregierung gemeinsam gegen ein solches Gesetz aussprachen.

Auch die Abgeordneten des echten Landtages und ihre Mitarbeitenden kann ich an dieser Stelle nur lobend hervorheben: Die Veranstaltung hat in einem sehr gut organisierten Rahmen stattgefunden und viele Abgeordnete, insbesondere aus der SPD-Fraktion, haben die Geschehnisse und vor allem die Plenardebatte intensiv verfolgt. So auch die Vizepräsidentin des Landtages und Bochumer Abgeordnete Carina Gödecke, welche die konstituierende Sitzung der SPD-Jugendlandtagsfraktion und die Plenardebatte verfolgte und begleitete und schließlich die Plenarsitzung und damit den 11. Jugendlandtag für beendet erklärte und der Bochumer Abgeordnete Karsten Rudolph, welcher dem Parlamentarischem Abend zwischen den Jugendlichen und den „echten“ MdL`s beiwohnte.

Ein besonderer Dank geht jedoch an Serdar Yüksel MdL und sein Büro, welches mich während des gesamten Jugendlandtages begleitete, jederzeit für Fragen zur Verfügung stand und mir immer dann half, wenn es mal Unklarheiten gegeben hat. Ganz besonders Serdar Yüksel selbst hat sich mir gegenüber sehr freundlich und offen verhalten: So lud er mich, am Freitag in einer Pause zu sich in sein Büro ein, zeigte mir dort einiges und verschaffte mir direkte Einblicke in seinen Arbeitsalltag und nahm ebenfalls an besagtem Parlamentarischem Abend teil.

 

Insgesamt war der Jugendlandtag also ein voller Erfolg und hat meine Erwartungen weit übertroffen. Es war dennoch schockierend zu sehen, dass es auch bereits in meiner Generation Menschen gibt, die sich den Ideologien und Positionen der AfD hingezogen fühlen und hat mir persönlich wieder aufs Neue verdeutlicht, dass Probleme, wie Rechtsradikalismus und -Extremismus in unserer Gesellschaft immer noch akut, gefährlich und nicht klein zureden sind und stärker bekämpft gehören.